An Youtube führt im Netz kaum ein Weg vorbei (na ja, ein paar sehr kleine Wege schon, die zeigen wir dir ganz unten unter Punkt 5). Welche Daten von dir erfasst Youtube? Was macht der Mutterkonzern Google damit, und wie kannst du deine Privatsphäre schützen? Viele Fragen zu Youtube – und eine Infografik, die es einfach erklärt.

Mehr als eine Milliarde Menschen nutzen Youtube, das entspricht rund einem Viertel der Internetnutzer weltweit. Auf der Videoplattform landen Ausschnitte aus Nachrichtensendungen, Youtube wird zum Streaming von Musik genutzt und ist beinahe identisch mit einem ganzen Netzformat, dem Video-Bloggen. Gerade für junge Leute sind Youtuber inzwischen oft interessanter als die Fernsehprominenz. Youtube ist kostenlos, das heißt, du bezahlst mit deiner Aufmerksamkeit und mit deinen Daten. Und Youtube ist ein Teil von Google, der größten Datenverwertungsmaschine im Netz.

Wir geben einen Überblick:

Mögen Google-Töchter wie Youtube, die Google-Suchmaschine oder der App-Marktplatz Google Play Store auch sehr unterschiedliche Angebote sein, für sie alle gibt es nur eine gemeinsame Datenschutzerklärung. Und die gilt eben auch für Youtube, egal ob du den Dienst über die Webseite oder die App nutzt. In der Erklärung unterscheidet Google zwischen zwei Arten von Daten:

(1) „Daten, die Sie uns bei der Nutzung unserer Dienste bereitstellen“: Die fallen bei der Erstellung eines Google-Kontos an.
(2) „Daten, die wir bei der Nutzung unserer Dienste erheben“: Das sind Informationen, die Google automatisch abgreift, wenn du eine Google-Webseite (zum Beispiel Youtube.com) aufrufst oder die Youtube-App nutzt.

Indem der Konzern keine eigene Datenschutzerklärung für Youtube bereitstellt, verschweigt er, welche Daten er bei diesem Angebot konkret sammelt und auswertet. Ein Beispiel: In der Liste der Informationen, die Google automatisch abgreift, stehen etwa auch Telefonie-Daten wie die Telefonnummern und der Zeitpunkt von Anrufen. Warum, wann und bei welchen Anwendungen Google diese Daten erfasst, ist nicht bekannt. Bekannt ist allerdings, dass dies nur auf mobilen Geräten mit dem Google-Betriebssystem Android geschieht.

Achtung: Daten über dich sammelt Youtube nicht nur, wenn du direkt auf der Webseite Youtube.com oder in der Youtube-App bist. Viele andere Webseiten binden Youtube-Videos ein, was für Betreiber von Webseiten sehr bequem ist. Auch dann landen Daten über dich bei Youtube, wenn der Webseitenbetreiber nicht explizit auf eine datenschutzfreundliche Einbindung achtet. Welche Daten genau erfasst werden und was damit geschieht, lässt sich nicht herausfinden. Diese Datensammelei auf externen Webseiten funktioniert über Cookies. Das sind kleine Textdateien, die der Videodienst in deinem Browser anlegt, wenn du eine Webseite mit Youtube-Inhalten besuchst.

So verwendet Youtube deine Daten

Google verwendet Nutzerdaten für die Bereitstellung oder die Optimierung von Google-Diensten und für maßgeschneiderte Inhalte wie personalisierte Suchergebnisse auf Youtube.com sowie – natürlich – für möglichst angepasste personalisierte Werbung.

Wie oft bei Netzunternehmen sind die Formulierungen in der Datenschutzerklärung schwammig. Es heißt, man erfasse „beispielsweise“ oder „möglicherweise“ Daten „wie …“. Auch typisch ist der Hinweis, dass personenbezogene Daten nicht in dem Land bleiben, in dem die Nutzer wohnen. Google schreibt, dass die Daten „gegebenenfalls“ auch in anderen Ländern verarbeitet werden.

Youtube ist ein Teil von Google. Und dort ist es üblich, dass personenbezogene Daten aus dem einen Google-Dienst mit Daten aus anderen Google-Diensten verknüpft werden.

So gibt Youtube deine Daten weiter

Youtube listet verschiedene Empfängergruppen von Daten auf: Erstens sind das andere Unternehmen der Google-Gruppe, zweitens externe Dienstleister, die im Auftrag von Google Daten verarbeiten, und drittens staatliche Stellen, die Daten offiziell anfordern können.

Außerdem geht ein Teil deiner Daten auch an die Öffentlichkeit, beispielsweise wenn auf deinem öffentlich gemachten Youtube-Profil andere Nutzer deine Playlists oder deine gelikten Videos sehen können.

Nutzung mit oder ohne Konto

Du kannst Youtube auf zwei Arten nutzen:
(1) ohne Anmeldung – dann bekommst du weniger personalisierte Suchergebnisse, dafür erhält Google weniger Daten von dir,
(2) mit einem Google-Profil – dann schlägt dir Youtube Videos vor, die der Algorithmus auf deine Interessen zuzuschneiden versucht, und Google speichert sehr viel mehr Daten über dich.

Bei der Anmeldung für ein Konto verlangt Google verschiedene Informationen. Google erfragt deinen Vor- und Nachnamen, deine korrekte E-Mail-Adresse und ein Passwort für das Konto. Du bekommst dann eine Bestätigungs-E-Mail und einen Code auf dein Telefon geschickt, den du anschließend am Rechner eingeben musst. Dein Geburtsdatum und dein Geschlecht sowie eine Telefonnummer werden nun auch noch angefragt.

Nicht alle erfragten Daten musst du allerdings Google überlassen. Du kannst dich etwa entscheiden, kein Geschlecht anzugeben, und stattdessen die Kategorie „Ich möchte dies nicht beantworten“ auswählen. Die Telefonnummer musst du ebenfalls nicht angeben, und beim Geburtsdatum funktioniert auch ein falsches.

Der Konzern begründet auf einer Hilfeseite, warum er die Daten während der Anmeldung abfragt. Wirklich schlau wird man aus der Erklärung allerdings nicht. Google schreibt eher allgemein, die Informationen würden dabei helfen, „Ihr Konto zu schützen und Ihnen möglichst nützliche Dienstleistungen zu bieten“. Das Alter brauche man, da bestimmte Google-Dienste eine Altersbeschränkung haben. In Deutschland liege das Mindestalter für ein Google-Konto beispielsweise bei 16 Jahren, darüber hinaus gibt es Youtube-Videos, die erst ab 18 Jahren zugänglich sind. Das Geschlecht verwende man, um die Kommunikation mit den Nutzern sprachlich geschlechtsspezifisch anzupassen sowie „relevantere und für Sie interessante Inhalte zur Verfügung zu stellen, z. B. Werbung“.

Tückische Plätzchen

Youtube scheint sich allerdings auch an nicht angemeldete Nutzer zu „erinnern“. Auch ihnen werden auf der Startseite Videos empfohlen, passend zu jenen, die man bei vorherigen Sitzungen angeklickt hat. Wie kann das sein? Möglich machen das sogenannte Cookies. Das sind kleine Textdateien, die Internetseiten bei einem Besuch in deinem Browser ablegen – und wieder aufrufen, wenn du mit demselben Browser die Seite erneut ansteuerst. Einer dieser Cookies nennt sich „recently_watched_video_id_list“. Dieser Cookie-Typ speichert, welche Youtube-Videos du in deinem Browser zuletzt angesehen hast.

Cookies werden normalerweise von der Webseite gesetzt, die du gerade besuchst. Über Drittanbieter-Cookies kann ein Anbieter deine Aktivitäten allerdings auch über mehrere Webseiten hinweg verfolgen und auswerten. Im Fall von Youtube heißt das: Wenn ein Youtube-Video in eine andere Seite eingebunden ist, hinterlässt der Google-Dienst bei deinem Besuch ein Cookie in deinem Browser – auch wenn du gar nicht auf youtube.com gehst.

Seit dem 25. Mai 2018 ist die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der EU scharf gestellt. Die Verordnung gilt formal schon seit 2016, allerdings drohen erst seit dem Tag empfindliche Bußgelder bei Verstößen. Die DSGVO gilt als sehr datenschutzfreundlich. Sie stärkt die Rechte von Personen bezüglich ihrer personenbezogenen Daten und dient dazu, die Datenschutzgesetze im ganzen EU-Raum unabhängig vom Ort der Datenverarbeitung zu vereinheitlichen.

Grundsätzlich müssen Unternehmen für jede Datensammlung eine sogenannte informierte Einwilligung einholen in dem Moment, in dem sie die Daten erfassen. Dabei müssen sie unter anderem den Zweck der Datensammlung klar benennen. Es gibt allerdings zwei Ausnahmen: Unternehmen brauchen keine Einwilligung, wenn die Daten zur „Vertragserfüllung“ notwendig sind. Das betrifft alle Daten zur Abwicklung eines Vertrages, beispielsweise auch Daten zur Kleidergröße in einem Mode-Webshop. Die andere Ausnahme nennt sich „berechtigtes Interesse“. Der Haken: Die Unternehmen können sehr frei definieren, was darunterfällt. Es kann zum Beispiel die Verhinderung von Betrug sein, die geografische Anpassung eines Dienstes oder sehr allgemein die Produktverbesserung. Vor allem die zweite Kategorie ist sehr vage. Wie eng sie auszulegen ist, weiß noch keiner. Das müssen erst Gerichte entscheiden.

Pünktlich zum 25. Mai hat Google eine neue Version seiner Datenschutzerklärung in Kraft treten lassen. Die Erklärung ist deutlich länger, inhaltlich hat sich aber nichts grundlegend geändert. Die Veränderungen beziehen sich vor allem auf Formulierungen und auf die Zuordnung von Datentypen zu von Google definierten Kategorien. Außerdem ist die Erklärung bunter geworden: Google hat verschiedene Erklärgrafiken und Erklärvideos eingebaut (hier findet sich die jeweils aktuelle Version der Erklärung, hier ein beständiger Link zur Erklärung vom 25. Mai 2018 und hier ein Link zur letzten Erklärung von Dezember 2017.

Eine interessante Neuerung gibt es seit der aktuellen Datenschutzerklärung allerdings: Mit wenigen Klicks könnt ihr eine Kopie der Daten anfordern, die Google über euch speichert. Das geht über die Seite takeout.google.com. Als Ergebnis der Anfrage erhaltet ihr eine Downloaddatei mit Ordnern für einzelne Google-Dienste wie Youtube oder Chrome. Die Inhalte in einigen Ordnern könnt ihr leicht mit gängigen Text- oder Bildprogrammen oder mit einem Browser aufrufen. Andere Inhalte lassen sich nur mit spezialisierten Programmen öffnen, und sie enthalten schwer interpretierbare maschinenlesbare Informationen. Der Grund: Diese Funktion soll auch ermöglichen, dass ihr Daten aus Google-Produkten zu anderen Anbietern exportiert und dort weiterverwendet.

2. Wie verdient Youtube Geld?

Youtube ist ein Teil des Google-Kosmos. Zum US-amerikanischen Unternehmen Google LLC gehören unter anderem auch

  • die Suchmaschine Google,
  • der Browser Chrome,
  • der E-Mail-Dienst Gmail,
  • der Kartendienst Google Maps,
  • der App-Marktplatz Google Play Store auf Android,
  • die Werbedienstleister DoubleClick und AdSense,
  • der Analysedienst Google Analytics,
  • die Handymarken Pixel und Nexus.

Google wiederum ist Teil der übergeordneten Holding Alphabet. Im Jahr 2017 kam Alphabet auf einen Umsatz von 111 Milliarden und einen Nettogewinn von 12,7 Milliarden US-Dollar.

Viel mehr weiß man nicht. Alphabet verrät nicht, wie sich die Einnahmen auf Einzeldienste wie Youtube und auf verschiedene Länder aufteilen. Die Holding schlüsselt sie nur sehr grob in vier „Weltregionen“ auf. 47 Prozent der Einnahmen kamen im Jahr 2017 aus den USA und 33 Prozent aus einer Region namens „EMEA“ (für Europe, the Middle East and Africa), zu der auch Deutschland gehört.

Was es über diese recht allgemeinen Informationen hinaus lediglich gibt, sind Spekulationen zur Situation bei Youtube. Laut einer Schätzung der US-Zeitung „Wall Street Journal“ von Anfang 2015 lag der Umsatz des Videoportals im Jahr 2014 bei 4 Milliarden US-Dollar. Es wurde vermutet, dass das Videoportal noch keinen Gewinn gemacht hat, jedoch kurz davor stand. Nach einer Schätzung eines Beratungsinstituts der Bank of America lag der Umsatz 2015 bei ca. 8 Milliarden, für 2017 wurde mit einem Umsatz von 13 Milliarden US-Dollar gerechnet.

Werbeeinnahmen

Die Alphabet-Töchter finanzieren sich zum überwiegenden Teil über Werbung, im Jahr 2017 zu 86 Prozent.

Bei den meisten Werbemodellen von Google zahlen die werbetreibenden Unternehmen nur, wenn es zu einer Interaktion kommt. Bei Werbevideos auf Youtube zahlen sie außerdem nur, wenn ein Video tatsächlich länger angesehen wird. Klicken User vor einer bestimmten Zeitspanne weg, oft 30 Sekunden, fließt kein Geld. Alternativ können Unternehmen auch ganz klassisch ihre Werbung buchen: Sie bezahlen pro Einblendung oder sogar feste Preise pro Tag.

Youtube experimentiert schon länger mit Bezahlmodellen, oft nur in bestimmten Ländern. „Youtube Red“ war lange Zeit hierzulande nicht freigeschaltet. Seit Juni 2018 ist es auch in Deutschland verfügbar unter dem neuen Namen „Youtube Premium“. Das Abo kostet monatlich 11,99 Euro, alternativ gibt es ein „Familienabo“ für 17,99 Euro für bis zu sechs Personen, die im selben Haushalt leben. (Achtung: Wenn ihr das Premium-Abo über die Youtube-App auf einem iOS-Gerät bucht, zahlt ihr mehr. Das entfällt, wenn ihr das Abonnement einfach über den Browser bucht.)

Das Abo ermöglicht eine werbefreie Nutzung von Youtube, einen Zugang zu zugangsbeschränkten „Youtube Original“-Inhalten, und es beinhaltet eine werbefreie Premiumversion des Musikstreamingdienstes Youtube Music, der zur gleichen Zeit in Deutschland gestartet ist.

Targeting: Du bist das Ziel

Wie bei Onlinewerbung üblich, verspricht auch Youtube, dass Unternehmen ihre Anzeigen zielgenau schalten können, in der Fachsprache heißt das „Targeting“. Die Logik dahinter lautet: Wenn eine Anzeige möglichst zu dir und deinen Interessen „passt“, ist es wahrscheinlich, dass du dich angesprochen fühlst – und sie anklickst. Dieses Werbegeschäft läuft für Google umso besser, je mehr der Konzern über dich und deine Interessen weiß. Das erklärt den Datenhunger des Konzerns.

Werbekunden stehen folgende Targeting-Methoden zur Verfügung:

Youtube Infografik Targeting

Youtube Infografik Targeting

Quelle: youtube.com/advertising

3. Youtuber: Mit Youtube berühmt und reich werden?

In Deutschland gibt es mittlerweile eine große Zahl an Hobby- oder Profi-„Youtubern“. Viele Youtuber-Kanäle haben nur wenige hundert Follower, über hundert deutsche Kanäle kommen aber auch auf mehr als eine Million Abonnenten und erreichen mitunter mehr Zuschauer als manch eine Fernsehsendung.

Für Youtuber, die mit ihren Inhalten auch Geld verdienen möchten, bietet Youtube ein Partnerprogramm an. Teilnehmen kann jeder Kanal, der mindestens 1.000 Abonnenten hat und innerhalb der letzten zwölf Monate auf eine Gesamtabrufzeit von 4.000 Stunden gekommen ist.

Selbst bei hohen Abrufzahlen sind die Einnahmen jedoch überschaubar. Nur neun deutsche Youtube-Kanäle erzielten nach Schätzungen der PR-Agentur Faktenkontor 2017 sechsstellige Werbeeinnahmen. Die erfolgreichste deutsche Youtuberin BibisBeautyPalace nahm demnach rund 500.000 Euro durch das Partnerprogramm ein. Eine relativ geringe Summe, wenn man bedenkt, dass die Videobloggerin weit über 100 Videos im Jahr erstellt und fast fünf Millionen Abonnenten hat. Die meisten Youtuber nehmen pro Jahr nicht mehr als 1.000 Euro durch Werbung ein.

Die Vermarktung größerer Kanäle läuft mittlerweile oft über Youtube-Netzwerke. Die sind vergleichbar mit Musiklabels. Sie entdecken Youtuber oder bauen sie auf, sie unterstützen sie bei der Erstellung ihrer Videos und schließen Werbedeals mit Unternehmen ab.

Es gibt viele „produktnahe“ Youtuber. Das sind Youtuber, die sich regelmäßig mit einem bestimmten Thema beschäftigen – etwa mit Kosmetik, Videospielen oder Fitness – und dementsprechend auch an den Produkten interessiert sind, die in diesen Bereichen angeboten werden. Sie sind oft empfänglich dafür, neben klassischer Werbung auch auf bezahlte Produktplatzierung zu setzen. Das heißt: Sie lassen sich von Markenherstellern sponsern, um im Gegenzug deren Produkte vorzustellen oder sie gut sichtbar im Video zu zeigen. Diese Praxis ist umstritten, da hier schnell mal die Grenze zu verbotener Schleichwerbung überschritten ist. Deswegen müssen Produktplatzierungen gekennzeichnet werden. Sonst kann man als Zuschauer oft nicht mehr sagen, ob einem ein Produkt tatsächlich aus vollstem Herzen empfohlen wird oder weil im Hintergrund Geld geflossen ist. Weil sich über die Werbung vor ihren Videos wenig Geld verdienen lässt, sind Produktplatzierungen ein beliebtes Mittel bei Youtubern, um die eigene Reichweite gewinnbringend zu nutzen. Unter den Videos finden sich deswegen oft sogenannte Affiliate-Links. Jedes Mal wenn das im Video angeworbene Produkt darüber bestellt wird, erhält der Youtuber eine Geldprämie.

Andere Youtuber nutzen die Plattform als Marketinginstrument für ihre eigenen Produkte. Sie sind zum Beispiel Fotografen, Life-Coaches oder Verkaufstrainer. Diese Youtuber präsentieren in ihren Videos ihre Fähigkeiten, indem sie gratis Tipps geben. Die Inhalte sollen Vertrauen schaffen und die Zuschauer zu potenziellen Kunden machen: Wer diesen Youtubern dauerhaft folgt, kauft irgendwann vielleicht auch ihre Bücher, Lernvideos oder bucht ein Seminar.

Reich und berühmt werden mit Youtube?

Wie überall im Netz ist auch der Erfolg mit Youtube sehr ungleich verteilt. Einer kleinen Gruppe mit extrem großer Prominenz und hohen Einnahmen steht eine riesige Gruppe von Youtubern mit sehr wenigen Abonnenten gegenüber.
Youtube ist eine interessante Möglichkeit, sich selbst der Welt mitzuteilen. Die Wahrscheinlichkeit, tatsächlich berühmt und reich zu werden, ist allerdings sehr gering.

4. Wie kann man bei Youtube seine Daten schützen?

Zum einen helfen Einstellungen, die du bei der Nutzung von Google vornehmen kannst.

  • Wenn du bei einem Google-Dienst eingeloggt bist, wirst du beim Verlassen der Seite nicht automatisch abgemeldet. Du musst dich schon aktiv abmelden.
  • Frage dich, welche Informationen du mit anderen Usern teilen willst. Wenn du bei Youtube eingeloggt bist, kannst du über Einstellungen → Datenschutz beispielsweise festlegen, ob deine Playlists öffentlich einsehbar sein sollen.

Auf myaccount.google.com erreichst du das zentrale Portal für die Dateneinstellungen aller Google-Dienste.

  • Über Persönliche Daten & Privatsphäre: Google-Aktivitäten verwalten Aktivitätseinstellungen aufrufen kannst du explizit festlegen, ob dein Youtube-Suchverlauf und dein Youtube-Wiedergabeverlauf von Youtube gespeichert und verwendet werden sollen.
  • Über den Navigationspfad Persönliche Daten & Privatsphäre: Google-Aktivitäten verwalten Meine Aktivitäten aufrufen kannst du dir anschauen, welche Daten Google über deinen bisherigen Youtube-Konsum gesammelt hat, sofern du Google das erlaubt hast. Du kannst einzelne Einträge aus dem Datenverlauf löschen.
  • Über Persönliche Daten & PrivatsphäreJetzt verfügbare Tools kommst du an Einstellungen für nicht-eingeloggte Nutzer. Über den Punkt Such- und Wiedergabeverlauf auf Youtube: Einstellungen anpassen kannst du festlegen, dass Youtube den Wiedergabe- bzw. Suchverlauf aussetzen und die bisherigen Aufzeichnungen löschen soll.
  • Über Persönliche Daten & Privatsphäre: Einstellungen für Werbung → Einstellungen für Werbung verwalten kannst du personalisierte Werbung deaktivieren. Über diese Seite bei Google kannst du schließlich dein Google-Konto komplett löschen. 

Du kannst Deine Youtube-Daten auch über die Browser-Einstellungen (und weitere technische Werkzeuge) schützen: Dort kannst du Cookies verwalten und beispielsweise festlegen, dass der Browser entweder gar keine Cookies akzeptieren oder zumindest Drittanbieter-Cookies ablehnen soll.

  • Werbeblocker-Erweiterungen für den Browser blockieren nicht nur bestimmte Werbung im Browser, sondern auch Tracking-Technologien.
  • Der Anonymisierungsbrowser Tor verschleiert deine IP-Adresse bei der Nutzung einer Webseite, etwas Ähnliches machen Virtual Private Networks (VPN-Dienste).

5. Welche Alternativen zu Youtube gibt es?

Musikvideos streamen bei Youtube, Themen recherchieren auf Google.de, Apps im Play Store von Google laden und E-Mails über Gmail laufen lassen: Das Wissen von Google über dich wächst mit jedem zusätzlichen Google-Dienst, den du nutzt.

Im Bereich der Videoplattformen hatte Youtube ein Quasimonopol. Keiner der direkten Konkurrenten kann es auch nur annähernd mit dem Marktführer aus dem Hause Google aufnehmen. In Deutschland hat Youtube einen Marktanteil von etwa 80 Prozent (Stand: 1. Halbjahr 2016). Die größten Wettbewerber sind:

  • die französische Videoplattform Dailymotion (4,5 Prozent),
  • das deutsche Clipfish (3,8 Prozent; mittlerweile zu Watchbox weiterentwickelt),
  • das Videospiel-Livestreaming-Portal Twitch TV (3,4 Prozent) und
  • und das vor allem auf hochwertige Inhalte setzende Vimeo (2,7 Prozent).

Ernst zu nehmende Konkurrenz gibt es am ehesten von großen sozialen Netzwerken. Mittlerweile produzieren Nutzer Videos auch gezielt für Facebook, Snapchat und die Facebook-Tochter Instagram. Die Dienste gehören zwar nicht zum Google-Kosmos, sind allerdings in puncto Datenschutz auch nicht vorbildlich.

Ein Komplettausstieg aus Google ist nur schwer zu bewerkstelligen. Was bleibt, ist, auf Datensparsamkeit zu achten und, wenn es geht, sich auch mal gegen einen Google-Dienst zu entscheiden.