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Über (vermeintliche) Falschaussagen von Politikern

Politiker äußern sich in Talkshows zu vielen Dingen, und nicht immer stimmt alles, was dort im Brustton der Überzeugung behauptet wird. Vergangene Woche machte ein Faktencheck von Kölner Journalistenschülern die Runde: Sie hatten analysiert, wie häufig Politiker in Talkshows die Unwahrheit sagen. Das Ergebnis: „AfD-Politikerin Frauke Petry redet den meisten Unfug“, wie beispielsweise der Berliner Kurier über die Analyse schrieb. Es gibt allerdings ein großes Problem bei diesem Urteil. Der Faktencheck ist nämlich selbst nicht frei „von Fehlern, Ungenauigkeiten und Ungereimtheiten“, wie der Medienjournalist Stefan Niggemeier zeigt.

„Der Fehlerteufel arbeitet jetzt als Faktenchecker“

Über Sand

Die Regenwälder des Planeten werden gerodet, die Erdöl-Reserven werden nicht unendlich lange reichen, viele Millionen Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser: Dass natürliche Ressourcen irgendwann knapp werden können, ist bekannt. Weniger bekannt: Auch Sand wird zunehmend zu einem knappen Gut. Denn immer mehr Menschen zieht es in die Städte, und moderne Städte werden mit Sand errichtet. Bürogebäude, Shopping Malls, asphaltierte Straßen, überall steckt mehr als nur ein Körnchen Sand drin. Wie der Raubbau am Sand Mensch und Umwelt schadet, hat der Journalist Vince Beiser für „The New York Times“ aufgeschrieben.

„The World’s Disappearing Sand“

Über Flüchtlinge als Thema der Kunst

Das Zentrum für Politische Schönheit ist für provokative Aktionen bekannt. Derzeit droht die Künstlergruppe, Flüchtlinge, die sich freiwillig melden, Tigern zum Fraß vorzuwerfen. Dies ist längst nicht das einzige Kunstprojekt zum Thema „Flüchtlinge“, das dem Autoren Wolfgang Ullrich Unbehagen bereitet. In einem Essay, der auf dem Portal „Perlentaucher“ erschienen ist, schreibt der Kunsthistoriker und Kulturwissenschaftler, warum er insbesondere die öffentlichkeitswirksamen aktuellen Kunstaktionen zu Flüchtlingen als martialisch und kalt empfindet – und welche gesellschaftliche Funktion sie seiner Meinung nach erfüllen.

„Kunst und Flüchtlinge: Ausbeutung statt Einfühlung“

SCHAUEN

Über die Ursprünge und die Entwicklung des Menschen

Kann sich mancher ja manchmal nur schwer vorstellen, aber Leute konnten ihren Alltag vor einer Generation problemlos ohne Handy und Internet bestreiten. Doch auch am Ende des 20. Jahrhunderts war die menschliche Entwicklung bereits an einem außergewöhnlichen Punkt, wenn man auf die vielen Jahrtausende davor blickt: Immer weniger Menschen müssen ums Überleben kämpfen, es gibt das, was wir Zivilisation nennen, und überhaupt: es gibt nur noch eine Art Mensch. Dieses Video zeigt die menschliche Entwicklung im Schnelldurchlauf:

 „What Happened Before History? Human Origins“

HÖREN

Übers Fasten

Es ist Ramadan, der heilige Fastenmonat des Islam. Viele Muslime verzichten von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Essen und Trinken. Wie sie diese besondere Zeit erleben, welche Gefühle und Gedanken das Fasten begleiten, das erzählen 16 Muslime in dieser knapp einstündigen Folge des Podcasts „On Being“.

„Revealing Ramadan“

Über eine vorbildliche Reform

In den meisten Staaten der Welt herrscht Rechtsverkehr – so auch in Schweden. Doch bis 1967 liefen, radelten und fuhren die Schweden auf der linken Straßenseite, im Gegensatz zu ihren Nachbarn in Dänemark, Norwegen und Finnland. Das verursachte viele Verkehrsunfälle, so dass die Regierung entschied: Schweden wechselt auf die rechte Seite. Nur wie lässt sich so eine Umstellung organisieren, ohne dass es zu noch mehr Unfällen kommt? Der Podcast „99 Percent Invisible“ erklärt in einer 19-minütigen Episode, wie diese Verkehrsreform gelang – nämlich unter anderem mithilfe der ultimativen schwedischen Geheimwaffe: einem Popsong.

„H-Day“

Foto: Renke Brandt