Alles so schön grün hier: Seit Jahrhunderten bevölkern Topfpflanzen unsere Wohnräume. (Weshalb es auch höchste Zeit war für ein Heft zum Thema.) In der chinesischen Han-Dynastie wurden bereits um 200 vor Christus Landschaften in Miniaturgröße nachgegärtnert. Die dort herangezüchteten Zwergbäume wurden später in Japan zur Bonsai-Kultur und weltbekannt.
In Europa galten Pflanzen zu dieser Zeit allenfalls als Nahrungsmittel, Droge oder Medizin, hier wurden sie erst sehr viel später Accessoires für Innenräume. Zwar waren duftende Heimgewächse wie Veilchen, Lilien oder Rosen schon im Mittelalter beliebt, um den Mief von Mensch und Tier zu überdecken, und im antiken Griechenland und Rom zogen Stadtbewohner Kräuter- und Blumentöpfe zwischen den enger werdenden Mietsgebäuden. Gesicherte Hinweise auf eine Kultur der Zimmerpflanze, wir wie sie heute kennen und pflegen, gibt es aber erst ab dem 17. Jahrhundert. Was dann passierte, steht im Zeitstrahl.
Titelbild: Nathan Bajar/NYT/laif