Steffen hat jahrelange Erfahrung im Spendensammeln, Fördermittel beantragen und Sponsoren suchen. Mit 16 Jahren hat er seinen ersten Projektantrag gestellt. Damals ging es um eine Jugendinitiative gegen Rechts. Die war den Förderern 20.000 DM wert. Sein bisher größtes Projekt wurde mit 800.000 Euro ausgestattet. "Ich hatte ein Nutzungskonzept für ein Jugendhaus formuliert. Das 35 Seiten starke Papier hat dem Träger eine Basisfinanzierung für zehn Jahre eingebracht." fluter.de hat mit Steffen Präger über Möglichkeiten gesprochen, Unterstützer für eure Ideen und Projekte zu finden.Am Anfang ist die Idee. "Und die", so Steffen Präger, "darf man niemals verraten." Regel Nummer zwei lautet: Ein Projekt braucht mindestens drei Leute, die an die Sache glauben. Und Regel Nummer drei: Ihr braucht Geld. Denn ohne bleibt die Idee kaum mehr als ein guter Gedanke oder das Trio auf der Strecke.

Politische Projekte:

"Die beste Adresse für Projekte im politischen Bereich ist Jugend in Aktion – und zwar nicht nur deren Jugendinitiativen, sondern auch die Demokratieprojekte und Jugendbewegungen. Hier gilt: Je professioneller, je größer, je mehr kann man machen. Wer kleiner anfangen möchte, wendet sich an dieGesellschafter.de.

Auch auf lokaler Ebene gibt es Ansatzpunkte. Im Prinzip hat ja jeder Landkreis ein Jugendamt und einen so genannten Jugendhilfeplan. Dort sitzen Leute, die sich um eure Fragen kümmern. Einfach in der Zentrale eures Rathauses oder beim Landtag anrufen und nach dem Bildungsreferenten fragen. Bloß nicht aufgeben.

Die wenigsten wissen auch, dass mit jedem Lottoschein ein bestimmter Prozentsatz des Kaufpreises an den Staat geht, der dann für soziale Projekte gesammelt und ausgeschüttet wird. Jedes Land hat seinen Lottomittelfond oder eine Lotto-Stiftung. Das geht von der Niedersächsischen Lottostiftung bis zur Lottostiftung Rheinland-Pfalz. Hier kann man bis zu 5.000 Euro für kleinere Organisationen bekommen, sogar relativ problemlos. Es kommt nur von Bundesland zu Bundesland darauf an, welche Prozedere ihr durchlaufen müsst und ob ihr als Verein oder als Initiative auftreten solltet."

www.jugend-in-aktion.de

www.diegesellschafter.de

http://www.buergergesellschaft.de/mitgestalten/tipps-fuer-engagierte-organisationen/foerdermittel/107550/

Kunstprojekte:

"Erste Adresse für Projekte im Bereich Kunst: der Fonds Soziokultur. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht. Der Fond bietet eine Fehlbedarfsfinanzierung. Das heißt, man muss zu deren Geldern noch woanders weitere beantragen.

Denn Kunst ist schwierig. Solche Projekte werden kaum staatlich durchfinanziert. Deshalb ist ein Blick auf den Stiftungsindex sinnvoll. In der Regel findet man Fördermöglichkeiten bei Sparkassenstiftungen. Einfach mal schauen, was die Sparkasse vor Ort oder im Kreis anbietet.

Zusätzliches Geld könnt ihr über das so genannte Social-Micro-Payment bekommen, auf flattr.com beispielsweise. Ein Haken: Ihr müsste Mitglied sein, denn nur so können euch auch die anderen Mitglieder beziehungsweise Abonnenten mit Barem unterstützen."

www.fonds-soziokultur.de

www.stiftungsindex.de

www.flattr.com

Umweltprojekte:

"Relativ neu ist in dem Bereich, dass man Mittel im Konzept der Agenda 2010 bekommt, wenn man sich in Richtung Nachhaltigkeit und Stadtentwicklung bewegt. Da ruft ihr am besten direkt beim Stadtplanungs- oder Stadtbauamt an und fragt nach, ob es einen Ansprechpartner gibt. Und nicht die Stiftungen vergessen. Umwelt ist da ein sehr beliebtes Thema. Da gibt es zum Beispiel die BUND-Stiftung oder die Heinrich-Böll-Stiftung. Da gibt es aber von Bundesland zu Bundesland andere Schwerpunkte. Anrufen! Fragen!

Warum aber nicht auch von den Großen lernen? Einfach mal bei Greenpeace oder beim NABU anrufen und fragen, ob sie Tipps und Infos zu eurem Thema haben. Man darf nichts unversucht lassen.

Auch von Jugendinformationszentren gibt es Angebote und Newsletter. Ich habe beispielsweise den von Sachsen-Anhalt abonniert. Den bekomme ich alle zwei Wochen und es stehen immer Fördermittelangebote drin. Auch Wettbewerbe sind Möglichkeiten, um Projekte zu finanzieren. Das darf man nicht vergessen."

www.bund.net/bundnet/spenden/bundstiftung

www.boell.de

www.bildungsserver.de

Medienprojekte:

"Es gibt in jedem Bundesland eine Landesmedienanstalt oder ein -zentrum. Deren Gelder fließen aber selten in Projekte außer Haus. Wenn ihr hiervon also profitieren möchtet, dann am besten, indem ihr dort an einem Radio- oder Videoschnittkurs teilnehmt und euch erst mal für euer Projekt fit macht.

Eine andere Adresse kann euer Medienkundelehrer sein. Der hat vielleicht auch Tipps, wo ihr Unterstützung bekommen könnt.

Wenn es um Film geht, dann könnt ihr nach Medienförderungen suchen, wie es sie beispielsweise für Mitteldeutschland oder in Baden-Württemberg gibt.

Wollt ihr ein Webradio aufbauen oder mit dem Podcasten starten, dann schaut euch den Social-Payment-Service flattr noch mal genauer an. Der Dienst ist – verkürzt gesagt – eine Art GEZ-Gebühr auf freiwilliger Basis."

www.alm.de

www.kuratorium-junger-film.de

www.ffa.de

www.flattr.com

... und Spenden sammeln im Netz

Helpedia, Betterplace und donare sind so genannte Crowd-Fundraising-Seiten. Hier könnt ihr eure Aktionen und Projekte anbieten und Spender auffordern, euch zu unterstützen. Das ist eher 'Kleinvieh', aber auch das macht Mist. In den USA soll das Prinzip schon sehr gut klappen – siehe kickstarter.com.

www.helpedia.de

http:de/betterplace.org

www.donare.de

Stephanie Lachnit arbeitet als freie Journalistin in Köln.