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DJs mit Depressionen

Eigentlich sind sie für die gute Laune zuständig. Doch die DJs, die um die Welt fliegen und jeden Abend in einem anderen Club spielen, sind offenbar besonders anfällig für psychische Probleme. Seit der Dubstep-DJ Benga aus London seine Karriere wegen Depressionen beendete, debattiert die Branche über die nächtlichen Arbeitsbedingungen. Späte Auftritte, lange Reisen, meist alleine, immer in der Nähe von Alkohol und Drogen, Leistungsdruck, verstärkt durch die bisweilen harsche Kritik in den sozialen Medien – dieser BBC-Artikel fasst die dunklen Seiten des DJ-Jobs zusammen.

BBC: „We need to talk about DJs & depression“

Killerroboter

Wie Drohnen unsere Zukunft prägen werden, auch die militärische, zeigt unser aktueller Schwerpunkt in vielen Facetten. Dass auch Killerroboter eine Rolle spielen könnten, also autonome Waffensysteme, die töten können, ohne dass Menschen das Ziel bestimmen, das beunruhigt eine Menge Wissenschaftler und Aktivisten. Warum solche Killerroboter gefährlich sind und wie schwierig es sein könnte, sie zu ächten, erklärt dieser Artikel auf Buzzfeed.

BuzzFeed: „Forget about drones, forget about dystopian sci-fi – a terrifying new generation of autonomous weapons is already here“

PS: Der Roboter, der den Attentäter von Dallas getötet hat, war kein solcher Killerroboter.

Sexroboter

Nicht nur das Militär steht an vorderster Front, wenn es um die Möglichkeiten neuer Technologien geht, auch die Sexindustrie ist immer hinter der allerneuesten Technik her. Diese Pionierrolle ist eine uralte Geschichte. Pornografie hat nicht nur der VHS-Videokassette zum Durchbruch verholfen, auch die ersten On-demand-Videotheken im Netz, laaaaange vor Netflix, kamen aus der Pornobranche. Jetzt bieten die ersten Hersteller Sexroboter wie „Roxxxy“ an, die nicht nur verschiedene Persönlichkeiten (abenteuerlustig bis zurückhaltend) annehmen, sondern sogar über Fußball plaudern kann. Für den vollkommenen Macho-Traum gebe es bereits Tausende von Vorbestellungen, schreibt die „NZZ“ aus Zürich.

NZZ: „Liebe mit Maschinen“

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Digital Cumbia

Nicht nur das Sommerloch (und damit wohl auch die Debatte über das Burkini-Verbot), auch die Sommerferien gehen zu Ende. Wen dennoch Fernweh plagt, dem sei die Serie „Tropical Frequencies“ des Musik-Softwareherstellers „Native Instruments“ empfohlen. Nach Kuduro aus Angola, Baile Funk aus Brasilien und Moombahton aus (dem jetzt nicht so tropischen) Washington DC ist diesmal Digital Cumbia aus Peru an der Reihe. Im Lima der 70er-Jahre war Cumbia die Musik der Immigranten, heute entdecken junge Produzenten den Sound und frickeln daraus eine elektronische Fusion mit viel Bass. Diese musikalische Rückbesinnung ist auch ein Blick in eine schmerzhafte, vom langen Bürgerkrieg geprägte Vergangenheit Perus, die immer noch nicht bewältigt ist.

Native Instruments: „Exploring Global Bass“

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Virale Anschläge

Bei den Anschlägen der letzten Wochen und Monate ließ sich ein wiederkehrendes Phänomen beobachten: Schon kurz nach den ersten Schüssen schwillt der Datenstrom auf den sozialen Netzwerken extrem an. Videos und Neuigkeiten gehen viral, vieles davon sind Spekulationen und Fehlinformationen, manches Fake. Ist es okay, wenn wir uns millionenfach Videos über WhatsApp zuschicken?, fragt BR-Puls-Reporter Michael Bartlewski. Er geht zur Polizei, für die der Datenstrom eine Herausforderung ist, aber auch eine Chance: Hier können Zeugen gefunden werden. Er spricht mit einer Psychologin über die Gefahr der Traumatisierung und einem Experten für Amokläufe, ob der Sog von Gewalt und Voyeurismus Nachahmungstäter anstachelt.

BR-Puls: „Warum lassen wir Anschläge viral gehen?“

Titelbild: Renke Brandt