Zeit ist mehr als ein metaphysischer Begriff, der grundlegend für unser Verständnis von und unser Verhältnis zur Welt ist. Die Frage nach der Zeit führt mitten hinein in das Spannungsfeld von Natur und Kultur, Wirtschaft und Politik, Technologie und Wissenschaft. Ohne Uhr (und die damit verbundene abstrakte, gleichförmige Zeit) kein Kapitalismus. Dessen globales Regime der Beschleunigung stellt auch andere soziale und kulturelle Zeitregimes in Frage. Die permanente Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen ist sowohl eine beobachtbare Tatsache als auch eine soziale Frage. Wie können wir „gelebte Zeitvielfalt“ erhalten? Wie schaffen wir eine Balance zwischen „Zeitversessenheit“ und „Zeitvergessenheit“? Wie können wir die notwendige Langsamkeit sozialen Zusammenhaltes und politischer Partizipation in Demokratien vereinbar machen mit der ja auch Wohlstand schaffenden ökonomischen Beschleunigung? Gibt es eine gerechte Verteilung von „Zeitwohlstand“? In fluter nehmen vier Experten aus sehr unterschiedlichen Perspektiven dazu Stellung. Wir porträtieren Menschen, die in den verschiedensten Zeitrhythmen leben und arbeiten,haben eine ergreifende Geschichte von Liebe und Tod wiedergefunden, besuchen den offiziellen Nullpunkt der Ungenauigkeit gemessener Zeit und wagen einen Ausblick in die Konsequenzen des quantenphysikalischen Zeitbegriffs, womit Zeitreisen und Parallelwelten noch ganz anders denkbar sind. Es bleibt alles eine Frage der Zeit.