Flugzeuge sind Klimakiller. Wer zum Beispiel von Frankfurt nach Paris und wieder zurück fliegt, stößt nach Einschätzung des Umweltbundesamts inklusive der indirekten Emissionen, die bei der Erzeugung der Energieträger anfallen, rund 181 Kilogramm Kohlenstoffdioxid aus. Kohlenstoffdioxid – oder CO2 – ist mitverantwortlich für den Treibhauseffekt, es sorgt dafür, dass sich die Erdatmosphäre gefährlich erwärmt.

Wesentlich klimafreundlicher fährt man da mit der Bahn: Für dieselbe Strecke landen unter denselben Prämissen gerade mal 19,6 Kilogramm CO2 auf dem persönlichen Klimakonto. Aber sich deswegen gleich einen ganzen Tag in den Zug setzen? Oder sogar ganz auf die Reise verzichten?

Wer das Klima schützen und dennoch dem Fernweh nachgeben will, kann nur hoffen, dass sich auf dem Gebiet des technischen Fortschritts etwas tut. Tatsächlich hat der kanadische Flugzeugbauer Bombardier kürzlich eine Serie von sparsameren Mittelstreckenmaschinen auf den Markt gebracht. Deren Motoren verbrauchen 20 Prozent weniger Treibstoff und pusten entsprechend weniger Schadstoffe in die Atmosphäre.

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Tieffliegendes Flugzeug über Menschen am Strand  (Foto: Josef Hoflehner)

Last Minute fürs Klima: Wäre ja zu schön, wenn der Bioflieger bald mal käme

(Foto: Josef Hoflehner)

So klimaschonend wie die Bahn ist das zwar nicht – dafür aber schon nah an den CO2-Sparplänen der Europäischen Union. Die hat sich nämlich im Kyoto-Protokoll verpflichtet, bis 2020 ihren Ausstoß an Treibhausgasen um 20 Prozent gegenüber 1990 zu senken.

Bisher sieht es allerdings noch nicht danach aus, dass die fliegenden Kerosinsparer bald flächendeckend auf den Markt kommen. Zwar haben die beiden Marktführer Boeing und Airbus nachgezogen und eigene spritsparende Maschinen herausgebracht. Bis auf weiteres werden aber noch deren alte Modelle den Flugverkehr beherrschen – und die stammen aus einer Zeit, bevor Flugreisende sich ums Klima gesorgt haben.

Aber nicht nur das Ökobewusstsein ihrer Passagiere zwingt Flugzeugbauer und Fluglinien zum Umdenken: Der Treibstoff Kerosin wird aus Erdöl hergestellt – und der Erdölpreis unterliegt starken Schwankungen. Zurzeit ist Erdöl relativ billig, aber langfristig dürfte der Preis wieder steigen – vor allem, wenn die Vorkommen knapper werden. Deswegen ist die Forschung auf der Suche nach neuen Treibstoffen und sparsameren Bauweisen.

Als mögliche Lösungsansätze werden etwa leichtere Werkstoffe für den Flugzeugrumpf und aerodynamischere Tragflächen erforscht, außerdem alternative Treibstoffe – Airbus tüftelt zum Beispiel seit Jahren an Biosprit aus Algen.

Wie schnell der ökologische Fortschritt kommt, hängt davon ab, wieviel die Industrie in die Forschung investiert – und wieviel Druck sie dabei von Politik und Verbraucherinnen und Verbrauchern verspürt. In der Zwischenzeit wächst die Nachfrage nach klimaschädlichen Flugreisen stetig an, im vergangenen Jahr europaweit um etwa fünf Prozent.

Für diese Ferien jedenfalls bleibt‘s dabei: Fliegen ist extrem umweltschädlich. Wer sein Ökogewissen reinhalten will, kommt nicht drum herum, über Alternativen wie Bahnfahren nachzudenken – und sollte am besten Urlaub auf Rügen statt in Barcelona machen.

Titelbild: Josef Hoflehner