Wo waren wir noch mal?  

Manchmal sind Studien zum Thema CO2 einfach nur verwirrend. Zum Beispiel erreichte uns bei der Arbeit am Heft irgendwann die Nachricht: „Die Grenzwerte für die CO2-Belastung werden in normalen Schulstunden regelmäßig überschritten: Ab 1000 ppm treten Konzentrationsschwierigkeiten und Unwohlsein auf." Sollten wir da jetzt einen Reporter mit Messgerät losschicken? Hat das überhaupt etwas mit dem Thema zu tun? Verursacht nicht jede Schule irgendwann Konzentrationsschwierigkeiten und Unwohlsein? Wir waren ratlos. Eine Empfehlung für alle, die an dem Problem leiden, hatten wir dann doch recht schnell parat: Lüftet doch vielleicht einfach mal.

Freunde des CO2  

Ja, es gibt diesen Kurzfilm im Internet und er ist auch ziemlich gut. Er beginnt mit einer von rührender Musik untermalten Einstellung, die Menschen zeigt, die an einem Sommertag durch den Central Park von New York tollen und Seifenblasen machen. „In diesen Bildern gibt es etwas, das sie nicht sehen“, sagt eine Sprecherin. „Es ist essenziell für das Leben. Wir atmen es aus. Die Bäume atmen es ein. Wir nennen es CO2.“ Dann Schnitt auf eine Raffinerie: „Die Treibstoffe, die CO2 emittieren, haben uns von knochenbrechender Arbeit befreit.“ Die Musik wird dramatisch: „Doch jetzt wollen uns Politiker plötzlich erzählen, CO2 wäre ein Gift!“ „CO2 is our friend“ heißt dieses Filmchen und es wurde von einer Lobbyorganisation in den USA produziert. Na ja. Das war es dann eigentlich auch schon. Eine größere Geschichte gibt das Thema einfach nicht her.

Bakterien, die die Welt retten
 

Bescheiden war Craig Venter noch nie. Mit seiner Firma Celera decodierte er von 1999 bis 2000 das menschliche Genom weitgehend allein. Jetzt will er die Ölindustrie überflüssig machen. Mit winzigen Bakterien. In seinem Labor hat er ein künstliches Chromosom geschaffen, das, eingesetzt in ein weiteres Bakterium, die Kontrolle über den Fremdorganismus übernehmen soll. Sein Ziel ist, Energiebakterien zu entwickeln. Die sollen sich von CO2 aus der Atmosphäre ernähren. Das klingt nach einer absurd-stumpfsinnigen, aber wirksamen Lösung für das Treibhausproblem — zu schön, um wahr zu sein. Angesichts Venters Gelassenheit und seiner bisherigen Erfolge könnte er es womöglich tatsächlich hinbekommen.Bakterien, die die Welt retten